Geschichte

Die Masken- und Brauchtumsgruppe Mooscht Mala (gegründet 1994)

ApfelbaumwieseAus welcher Richtung man auch auf Neuhausen zufährt, sind im Blickfeld die Streuobstwiesen. Am Deutlichsten wird dies, wenn man von der Autobahn aus auf Neuhausen blickt. Vor allem im Gebiet "Stäudach", welches östlich der Linie Wasserhochbehälter-Kirchstraße und Neubaugebiet Ziegelei liegt, gab und gibt es auch heute noch sehr viele Streuobstwiesen.

Ottmar Kärcher, einst Oberlehrer in Neuhausen, widmete in seinem Heimatlied, welches er zum Anlass der 800 Jahrfeier Neuhausen's 1953 dichtete, einen Satz den Streuobstwiesen, in dem er schreibt: "... umwoben von der Bäume Kranz...", also auch hier ein Charakteristikum für Neuhausen.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde in Neuhausen neben Bier und Wein noch ein anderes Alkoholisches Getränk, der Most, immer beliebter. Der Most ließ sich auch als "Mooschtsupp" und als "Mooschtbriale" (Mostbrühe) verwenden. Dazu gab es "Kartoffeln aus der Schale". Diese Gerichte gehörten zum Speiseplan vieler Haushalte und waren an der Fasnet neben den "Fasnetsküchle" ein Gericht, das auf den Tisch kam, wenn die Narren ihre Bekannten, Freunde und Familien besuchten. Daher lagerten viele Neuhäuser den frisch gepressten Apfel- bzw. Birnensaft in ihre Keller ein, um diesen zu köstlichem Most vergären zu lassen. Dazu wurden vorwiegend Fässer aus Eichenholz verwendet, die von Neuhäuser Küfern gefertigt wurden. Über lange Zeit kannten die Küfer nur gefüllte Auftragsbücher.

Heutzutage ist in Neuhausen kein Küfer mehr damit beschäftigt, Fässer herzustellen. Auch die "Moschte" ist nicht mehr in Betrieb, und die Streuobstwiesen werden immer weniger. Leider werden absterbende Bäume nicht mehr ersetzt und der starke Befall des Feuerbrandes bringt große Gefahr für den Baumbestand.

Dies hat uns veranlasst, ein Häs zu entwerfen, das noch etwas von dem wiedergibt, was doch für Neuhausen so bedeutsam war bzw. auch heute noch ist, nämlich der Most. Als "Mooscht-Male" soll dies in der Fasnet veranschaulicht werden. Für die kommenden Generationen ist es vielleicht eine Hilfe, sich an das zu erinnern, was den Ort geprägt hat. Für die jetzigen Bewohner und Besitzer der Streuobstwiesen kann es vielleicht ein Anstoß sein, die Wiesen, die noch vorhanden sind, pfleglich zu behandeln.

 
      copyright by mooschtmala.de 2009 | Impressum | info@mooschtmala.de
webdesign by pixelcode.de